Unsere Kirchen

Melanchthonkirche

Die Melanchthonkirche wurde in den Jahren 1969/1970 an das damals bereits bestehende Gemeindehaus angebaut und am 25. Januar 1970 eingeweiht. Der Wiesbadener Architekt Hans-Georg Möller hatte den Betonbau mit charakteristischem Zeltdach entworfen. Der Innenraum ist in Blau- und Grüntönen gehalten.

Thomaskirche

Die Thomaskirche gehört zu den Rheinischen Holzmontagekirchen des Architekten Helmut Duncker (Typ A) und wurde 1968 errichtet. 1974/75 wurde das Gemeindezentrum ergänzt und der Eingang zum Innenhof hin verlegt, 1988 der Altarraum neu gestaltet. 1997/98 wurden Dach und Belichtung des Altarraums erneuert, 1998 das Kreuz am Westgiebel montiert. 2003 wurde die Sakristei erneuert.

Lutherkirche

Die Lutherkirche gehört zu den sogenannten „Notkirchen“ von Otto Bartning. Die Notkirchen waren ein Kirchenbauprogramm des Evangelischen Hilfswerks, das der Karlsruher Architekt Otto Bartning unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt hatte. Ziel war es, schnell gottesdienstliche und gemeindliche Räume zu errichten. Viele Kirchen in Deutschland waren zerstört, und Millionen protestantische Flüchtlinge aus Schlesien, Ostpreußen, dem Sudetenland waren in die Besatzungszonen geflohen.

Bartning dachte sich ein einfaches System aus, das er schon in den den 20-er Jahren entwickelt und angewandt hatte: ein Modellraum, der mit vorgefertigten genormten Holzteilen aus dem Schwarzwald schnell errichtet werden konnte und zwischen der Oberkante der Mauer und dem Dach ein Lichtband vorsah.

Die Gemeinden waren verpflichtet mitzuhelfen, indem sie die Fundamente auszuheben hatten. Dann reiste Bartning mit seinem Team an, stellte auf jeder Seite sieben sogenannte Dreigelenkbinder aus Holz auf. Sie tragen das Dach. Die Wände wurden dann von den Gemeinden bzw. von ihnen beauftragte lokalen Unternehmen mit den zur Verfügung stehenden Materialien hochgezogen. Bei den Innenmauern der Lutherkirche sind es Backsteine von den Trümmergrundstücken der Mainzer Altstadt.

Es gibt zwei Grundtypen der Notkirchen, Typ A und Typ B. Die Lutherkirche gehört zum Typ B („Saalkirche mit Satteldach“) mit der Untervariante eines angemauerten rechteckigen Altarraums (die meisten Notkirchen haben einen polygonalen Altarraum). Am 13. September 1948 stellte die Evangelische Gesamtgemeinde Mainz bei der Stadt den Bauantrag. Noch vor Genehmigung des Antrags wurde mit dem Bau der Kirche begonnen. Am 6.11.1949 wurde die Lutherkirche eingeweiht. Sie war der erste Kirchenneubau nach dem Zweiten Weltkrieg.

Laut der „Allgemeinen Zeitung“ kostete der Bau der Lutherkirche damals 130.000 D-Mark. Finanziert wurde sie vom Ökumenischen Weltrat der Kirchen, der auf Spenden von vielen Gemeinden in den USA und Skandinavien zurückgreifen konnte, und von den Mainzer Stadtgemeinden.

Die Lutherkirche ist ein wichtiges Gebäude in der Mainzer Geschichte. Sie ist die erste Kirche, die nach dem Zweiten Weltkrieg in dieser Stadt errichtet wurde.